Aktion “Straßenkind für einen Tag”

Einfach mal die Perspektive wechseln – im Alltag unersetzlich, um Menschen in unserem Umfeld zu verstehen und ihren Bedürfnissen begegnen zu können. Ganz besonders wichtig ist dies für junge Menschen, die, in ihrem Lebensalltag auf sich allein gestellt, auf die Unterstützung anderer angewiesen sind. Am Montag, dem 20. November, hat die Klasse 6d anlässlich des 34-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonvention daher einen solchen Sichtwechsel vorgenommen: In der Innenstadt von Dinslaken klärten die Schülerinnen und Schüler an einem Informationsstand über die Straßenkindprojekte der Kinderrechtsorganisation “terre des hommes” in Simbabwe, Mexico City und Berlin auf und verrichteten im Rahmen der Aktion „Sichtwechsel – Straßenkind für einen Tag“ Tätigkeiten, mit denen Kinder, die auf der Straße leben, weltweit ihr Leben bestreiten. Einige der Schülerinnen und Schüler bettelten, putzten Schuhe und verkauften selbst gebastelte Windlichter und Armbänder, andere halfen in dem Friseursalon “Salon Dinslaken” aus und gingen dem Inhaber Malek Saker dabei zur Hand, die Jacken der Kunden aufzuhängen, Getränke zu servieren und den Boden zu fegen. Die dabei gesammelten Spenden sollen die Arbeit von “terre des hommes” unterstützen und einen kleinen Beitrag dazu leisten, die Lebensbedingungen von Straßenkindern zu verbessern. Und die Schülerinnen und Schüler der EBGS? Sie haben viel dazugelernt: “Ganz schön frech, einige Leute …”, beschwert sich Elif. “50 Cent machen doch keinen arm, aber man kann anderen damit helfen. Ich habe eben auch einen Euro gespendet. Wenn das anderen Kindern hilft, ist das doch gut.” “Ich habe eben auch 50 Cent in die Spendendose geworfen”, antwortet Mirkelam und lächelt, etwas müde von dem ständigen Auf- und Ablaufen in der Fußgängerzone. Manchmal bringt ein Sichtwechsel eben mehr als tausend Worte … 

Ein großer Dank gilt sowohl den SchülerInnen der 6d für ihren Einsatz als auch den Bürgern der Stadt für die gespendeten Gelder. Es wurde ein Betrag in Höhe von 480,70€ eingesammelt. Die Überweisung erfolgt an Terre des Hommes, Straßenkindprojekte in Bulawayo, Mexiko-City & Berlin.

Text und Fotos: Sarah Jancigaj (Klassenlehrerin der 6d)

Schülerstimmen: 

„Ich fand die Aktion „Straßenkind” sehr schön. Mir hat besonders gut gefallen, dass die Leute uns zugehört haben, sehr viel gespendet haben und gesagt haben, dass wir eine gute Tat machen, das fand ich sehr toll. Mir ist nicht gut in Erinnerung geblieben, dass manche Leute einfach weitergelaufen sind und sich dafür überhaupt nicht interessiert haben, obwohl das ein ernstes Thema ist. Ich nehme von der Aktion mit, dass wir froh sein sollen, dass wir nicht arbeiten müssen und so ein tolles Leben haben.” (Coralie)

„Ich fand die Aktion „Straßenkind” sehr cool, weil die meisten Menschen, die nicht viel Geld haben, trotzdem was gegeben haben. Außerdem fanden die Leute es schön, dass wir Kinder anderen helfen, die es nicht so gut haben wie wir. Wir haben kleinen Kindern Ballons gegeben und sie haben sich sehr gefreut. Die Zeit ging so schön und schnell vorbei. Ich fand es auch gut, dass wir Armbänder machen konnten, manche haben sich auch eines ausgesucht, oder ein Windlicht. Allgemein fand ich es sehr, sehr cool und es hat mir viel Spaß gemacht, ich denke, den hatten die meisten aus der Klasse auch.” (Mia)

„Ich fand es gut, dass sich sehr viele Menschen für unsere Aktion interessiert und viel gespendet haben. Was mir nicht gut in Erinnerung geblieben ist, ist, dass einige Menschen mich total ignoriert haben und einfach weggegangen sind. Also ich habe während dieser Aktion gelernt, dass man froh und dankbar sein soll für alles, was man hat.” (Lara Mina)

„Ich war erst im „Salon Dinslaken“, da habe ich zuerst im Salon geholfen und später haben wir vor der Tür Spenden gesammelt. Ein Mann hat uns sogar Geld gegeben, der selbst obdachlos war. Er sagte: „Wenn man was gibt, bekommt man was.“ Ich war erstaunt, dass arme Menschen etwas geben, obwohl sie das Geld viel mehr brauchen, und viele, die Geld haben, nichts geben. Um 10.30 Uhr war ich am Stand, da habe ich viele Menschen gefragt, ob sie spenden können. Ungefähr 70 % haben gespendet, 30 % nicht. Ich nahm den Bauchladen und bin in der Nähe des Standes herumgelaufen, da hat mich ein Mann ignoriert. Eine Frau hat das gesehen, deshalb hat sie mich gefragt, wofür wir Spenden sammeln. Ich sagte: „Für Kinder, die auf der Straße leben und arbeiten müssen.“ Da hat sie mir Geld gegeben.“ (Anakin)