Straßenkind für einen Tag – 2006

Button-SichtwechselÖkomenischer Adventsgottesdienst
Am Mittwoch, dem 6.12. 2006 fand ein von Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 5 und 6 gestalteter ökomenischer Gottesdienst zum Advent in St. Vincentius statt. „Wo begegnen wir Gott ?“ war die Frage, die Ronny Schneider in den Mittelpunkt des Gottesdienstes stellte. Die Verknüpfung zu den Straßenkindern wurde anschaulich in Bildern dargestellt: „Gott ist da zu finden, wo Menschen in Not geholfen wird.“ , so lautete die schlichte Botschaft. Mit Liedern, begleitet von querflötenspielenden Schülerinnen aus dem
5. Jahrgang, Erfahrungstexten aus der Aktion „Straßenkind für einen Tag“ und selbstgestalteten Fürbittengebeten wurde der Gottesdienst umrahmt. Ein sehr gelungener, zum Nachdenken und Nachfühlen anregender Gottesdienst.

Liebe SchülerInnen und Eltern des 6. Jahrgangs,
die zum Erfolg der heutigen Straßenkinderaktion der Ernst-Barlach-Gesamtschule Dinslaken in der Neustraße beigetragen haben.Wie jedes Jahr haben sich wieder SchülerInnen einiger Klassen des 6. Jahrgangs in die Situation der Straßenkinder versetzt, denen terre des hommes mit diesem Aktionstag helfen möchte.Trotz des ungemütlichen Wetters sind über 500 € gesammelt worden, die vielen Straßenkindern dieser Welt zugute kommen, die kein Zuhause haben.Viele Passanten nahmen das Angebot der SchülerInnen, ein warmes Getränk zu sich zu nehmen oder eine Tüte Plätzchen zu kaufen, gerne an. Auch die bunten Luftballons erfreuten viele Kinder. Das Informationsmaterial über das Schicksal der Straßenkinder fand dagegen nicht das erhoffte Interesse.Die Dinslakener Bürger haben zum Teil sehr großzügig gespendet, dafür ganz herzlichenDank! Leider gab es aber auch einige unfreundliche Reaktionen von Menschen, die sich von den fleißigen Schuhputzern, eifrigen Plätzchenverkäufern und hartnäckigen Bettlern belästigt fühlten.Aber auf diese Weise erfuhren viele SchülerInnen am eigenen Leibe, wie es den Straßenkindern geht, die täglich um ihr Überleben kämpfen müssen.Daher gebührt den SchülerInnen der Klassen 6a, 6c, 6d und 6f ein besonderer Dank für ihre Ausdauer. Der Lohn der Mühe ist der Erfolg, ganz vielen Kindern helfen zu können.Da noch einige Bastelarbeiten zur Verfügung stehen, wollen wir in der nächsten Woche einen Basar in der Mittagspause veranstalten. Auch gut erhaltenes Spielzeug und Bücher dürfen gespendet werden, um das Angebot zu erweitern und mit dem Verkaufserlös die Spendensumme noch zu erhöhen.Allen wünsche ich weiterhin eine große Bereitschaft, anderen Menschen zu helfen, denen es schlechter geht als uns. Noch einmal vielen Dank!

Im Auftrag der Aktionsgruppe Elsbeth Faber, Klassenlehrerin der 6c.

Rückmeldungen von Schüler/innen des 6. Jahrganges nach der Teilnahme an der „Aktion Straßenkinder“ der EBGS in der Fußgängerzone Dinslaken am 20.1.2006:

Es war toll bis auf meine eingefrorenen Hände, die ich zu Hause eine Stunde wärmen musste, um sie wieder zu spüren. Der Bauchladen war schwer, aber immer, als jemand Kaffee wollte, wurden meine Hände durch den warmen Kaffee gewärmt.Doch es hat sich gelohnt. Ich bin froh, dass ich helfen konnte.
Alex

Ich fand es blöd, weil uns einige ignoriert haben und uns blöd angeguckt haben. Aber so geht es den Straßenkindern.
Kevin

Ich fand das sehr gut zu wissen, wie es sich anfühlt, ein Straßenkind für einen Tag zu sein. Es war auch manchmal langweilig, weil die Leute uns nicht immer gesagt haben, ob sie was wollen oder nicht. Das fand ich unfair. Gut fand ich, dass man Erfahrungen macht. Man sieht, wie sich die Kinder fühlen.
Alexandra

Wir gingen zum Neutor und fragten, wer gerne die Schuhe putzen lassen will. Aber die Leute sagten, das wäre nett, aber es regnet doch jetzt, da kann kein Schuh dreckig sein. Und wer wird denn schon bei Regen die Schuhe putzen lassen, da werden die Leute ja nass vom Regen.
Arlind

Ich erlebte gestern, wie viel die armen Kinder tun müssen für hart verdientes Gelt. Es ist sehr anstrengend, das Geld zu verdienen.
Kena

Straßenkinder müssen es im Leben wirklich schwer haben, denn nach der „Aktion Straßenkind“ weiß ich, wie es sich anfühlt ein Straßenkind zu sein. Die ersten 5-10 Minuten war es ja noch witzig da zu sitzen, aber danach war es nicht so toll. Ich habe nur die Schuhe von Frau Wiese und von Frau Kluft geputzt. Das Fazit ist: Ein Straßenkind zu sein ist hart und schwer.
Marco

Ich weiß jetzt, wie schwer es ist Geld zu bekommen. Manche lachen über das, was wir machen, aber diese Menschen wissen ja nicht, wie das ist, weil sie ein richtiges Zuhause haben. Also das hat mich sehr traurig gemacht, dass die Menschen einfach lachen.
Jenny