Theaterpädagogisches Programm zu „Unter der Drachenwand“ in den Deutsch-LKs der Q1 und Q2

Am Dienstag, 14.3.23, erlebten die vier Deutsch-Leistungskurse der Jahrgänge Q1 und Q2 von Frau Menn, Herrn Weigang und Frau Hönig einen Unterricht der besonderen Art. Anke Weingarte, Theaterpädagogin am Theater Oberhausen, hatte – im wahrsten Sinne des Wortes – spannendes Gepäck für die Schülerinnen und Schüler dabei.

Inhaltlich ging es um den mehrfach ausgezeichneten Roman „Unter der Drachenwand“ vom Österreicher Arno Geiger, der für die Abiturjahrgänge 2023 und 2024 obligatorisch zu lesen ist. Geiger erzählt darin die – teils auf Fakten beruhende – Geschichte vom Wiener Soldaten Veit Kolbe, der nach einer Verletzung an der Front ein Jahr Genesungsurlaub gestattet bekommt. Diesen verbringt er fernab des Kriegs in Österreich am Mondsee neben dem Gebirge Drachenwand. Dort entdeckt er nicht nur sich sich, sondern auch die Facetten und den Wert des Lebens, die Chancen des Einzelnen völlig neu.
Ergänzt werden seine sprachlich herausragenden Tagebucheinträge von Briefen anderer Figuren: Die Mutter Lore Neff schreibt sorgenvoll aus Darmstadt an ihre ebenfalls mit Baby am Mondsee lebende Tochter Margot, der 16jährige Kurt Ritler aus Wien schreibt Liebesbriefe an seine Cousine Nanni Schaller und der Wiener Jude Oskar Meyer schreibt Briefe an seine Cousine Jeanette in Südafrika, die das Grauen des Holocausts deutlich machen.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten zunächst die Aufgabe, anhand der abgebildeten Requisiten begründet auszumachen, welche der zahlreichen Figuren sich hinter ihren Gegenständen verbarg. Weitere Gruppen erarbeiteten ein kurzes szenisches Spiel und Standbilder.
Die Präsentation erfolgte schließlich eingebettet in eine Lesung, die der Schauspieler Thorsten Bauer eindrucksvoll gestaltete. Aus den stimmlichen Varianzen, der nonverbalen Unterstützung dieser, zeitgenössischen Bildern, musikalischen Einspielern und natürlich den fundierten Beiträgen der Schülerinnen und Schüler entstand ein tolles Gesamtbild des komplexen Romans.

Gerade in Zeiten wie diesen macht uns das Thema Krieg besonders betroffen. Und so waren diese Deutschstunden nicht nur Wiederholung und Festigung von Lerninhalten, sondern auch eine nicht oft genug zu wiederholende Erinnerung daran, wie wichtig es ist, solidarisch, demokratisch und verantwortungsvoll zu handeln.

Finanziert wurde das Projekt aus AnC-Mitteln.

Text und Bilder: Julia Hönig