Schulische Krisensituation vom 25.05.2022 –
Die EBGS ist eine sichere Schule –
Stellungnahme –
Am Mittwoch, den 25. Mai 2022 wurde der Schulfrieden an unserer Schule massiv gestört.
Ein Schüler aus der Jahrgangsstufe 9, der erst vor 2 Jahren von einer anderen
Dinslakener Schule zur EBGS wechselte, brachte eine Schreckschusswaffe mit in die
Schule, die er im Fahrradkeller einigen Mitschülern zeigte und mit der er so
herumhantierte, dass der aufmerksame Fahrradwächter sie für eine echte Waffe hielt und
umgehend die Schulleitung darüber informierte.
Aufgeschreckt durch die Entdeckung floh der Schüler über den Schulhof ins
Schulgebäude, wo die Schulleitung die Polizei alarmierte. Dieses Ereignis löste dann
einen umfassenden Polizeieinsatz an unserer Schule aus, an dem sowohl
Sicherheitskräfte eines Sondereinsatzkommandos als auch Schutz- und Kriminalpolizei
beteiligt waren. Von diesem Zeitpunkt an übernahm die Polizei alle Entscheidungen und
ordnete eine Kommunikationssperre an. Dieser Einsatz war aufgrund der unklaren Lage
notwendig, um die Sicherheit aller im Gebäude noch befindlichen Menschen zu jedem
Zeitpunkt zu garantieren. Fieberhaft wurde bis in die frühen Abendstunden nach der Waffe
und dem betroffenen Schüler gesucht. Im Verlauf des Einsatzes wurde der
hauptverantwortliche Schüler aufgespürt und festgenommen.
Die Schreckschusswaffe konnte jedoch erst einen Tag später durch Unterstützung eines
Zeugen entdeckt und durch die Polizei sichergestellt werden. In ihrem Ermittlungsbericht
erklärt die Polizei „jugendliches Imponiergehabe“ als die eigentliche Motivation des
verantwortlichen Schülers. Die Gefahr einer Amoksituation konnte daher im Nachhinein
vollständig ausgeschlossen werden.
Die Vertreter der Eltern-, Lehrer- und Schülerschaft sind geschockt über dieses Ereignis
und verurteilen die Tat auf das Schärfste, auch wenn die Täter die Folgen ihrer Tat
möglicherweise nicht vollumfänglich abschätzen konnten. Mit den Folgen dieses
Ereignises und insbesondere mit den verstörenden Bildern durch den Einsatz eines
Sondereinsatzkommandos werden die betroffenen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte
und Eltern wohl noch länger zu tun haben, auch wenn die Aufarbeitung des Vorfalles mit
Hilfe schulpsychologische Fachkräfte unverzüglich aufgenommen wurde.
Trotz bzw. gerade auch aufgrund der gemachten Erfahrung bleibt es dabei: Die EBGS ist
eine sichere Schule. Wir setzen uns für ein gewaltfreies Miteinander und für ein friedliches
Zusammenleben und Zusammenlernen aller in unserer Schule ein. Wer diesen Zielen
zuwiderhandelt hat keinen Platz an unserer Schule, darin sind wir uns alle einig.
Angemessene Schulordnungsmaßnahmen wurden deshalb umgehend umgesetzt
Gleichwohl sehen wir aber auch, dass junge Menschen heute besonders durch mediale
Welten Gewalterfahrungen machen und die Anwendung von Gewalt als scheinbar
legitimes Mittel zur Durchsetzung von Interessen erleben bzw. beobachten. Im Kontext
einer solchen Welterfahrung aufzuwachsen, verführt zu falschen Nachahmungen und
Desorientierungen, was jugendliches Fehlverhalten zwar nicht entschuldigt, aber
zumindest erklärt.
Dem stellen wir uns an der EBGS durch die in unserem Leitbild verankerte Überzeugung
eines friedlichen und gewaltfreien Miteinanders, wie es im Leben und Werk unseres
schulischen Namensgebers Ernst Barlach bezeugt wird, mit aller Entschiedenheit
entgegen. Es braucht heute mehr denn je solche Vorbilder, denn eine friedliche und
demokratische Welt schafft sich nicht von selbst. Grundhaltungen von Respekt und
Wertschätzung wollen vorgelebt und durch Vorbilder vermittelt werden. Diesem Anspruch
fühlen sich alle an der EBGS arbeitenden und lernenden Menschen verpflichtet.
Schulleitung Lehrerrat Schulpflegschaft Schülervertretung
H.-U. Wangerin A. Welna R. Pennings M. Büyük
