In Juazeiro do Norte, einem Wallfahrtsort im Bundesstaat Ceará mit 500000 Einwohnern hat die Inklusion auch Fuß gefasst, obwohl es Kinder mit Handicap hier – wie überall in Brasilien – sehr schwer haben. „Unser Zuhause“ hat Helio seine Nachhilfeschule genannt, die er 2005 gegründet hat. Im Mai/Juni 2016 werden er, seine Frau Edivania und zehn Jugendliche des Projektes nach Deutschland und auch zur EBGS kommen.
Samara und Clara werden auch mit von der Partie sein:
120 Kinder – 35 am Morgen und 85 nachmittags – werden in Nosso Lar unterstützt. Zum einen sollen die Kinder hier wieder Anschluss finden im problematischen Schulsystem, das bei Klassenstärken von bis zu 50 Kindern dem einzelnen nicht gerecht werden kann. Zum anderen soll die soziale Kompetenz gefördert werden. Der AK Pater Beda unterstützt diese Arbeit mit 2000 Euro monatlich. Dazu kommt eine Aufstockung um 15% durch das Kindermissionswerk.
In Brasilien kann man nicht sitzenbleiben. Unter den 7-8jährigen, gibt es viele Kinder, die nicht schreiben und lesen können. Hier fördert man sie.
Klassische Nachhilfe und Entwicklung sozialer Kompetenzen. In diesem Zusammenhang erzählt Helio auch von dem ausgeprägten Fernsehkonsum der Kinder – bei gleichzeitig immer schlechterer Qualität des Programms – und seinen Auswirkungen auf die emotionale Entwicklung.
Helio ist nebenberuflich Musiker. Er liebt die Musik: „Sie ist der Pulsschlag Gottes.“ Die Gitarre ist seine zweite Frau. In Nosso Lar erhalten die Kinder qualitativ hochwertigen Unterricht in Musik…
Zwar ist die Schule kostenlos, aber es wird Wert auf Verbindlichkeit gelegt. In Verträgen versichern die Eltern ihre Mitarbeit bei der Erziehung und Förderung ihrer Kinder. Wir lernen die Wohnungen einiger dieser Familien kennen.
Hier wohnt der 15jährige Artur, der 2016 mit zur EBGS kommen wird. Seine Mutter arbeitet als Näherin und verdient den Mindestlohn: 788,00 Real monatlich (~:3=Euro)
Bevor wir zum 180 km entfernten Cazeiras weiterfahren, besichtigen wir noch die Statue des Priesters, die diesen Ort berühmt macht. 2 Millionen Gläubige pilgern jährlich zu diesem Padre und verehren ihn, der sich für die Ärmsten einsetzte, gegen Korruption kämpfte und sogar den erste Bürgermeister der Stadt stellte, als Heiligen, obwohl die Katholische Kirche ihn exkommunizierte.
Autorin: Bettina Röttger
Weitere Fotos und Reiseeindrücke des AK Beda im Blog unter:
http://partnerbegegnungbrasilien.blogspot.de/